FRANKFURT (dpa-AFX) - Zur Wochenmitte dürfte es am deutschen Aktienmarkt zunächst noch ein Stück weiter aufwärtsgehen. Während die Entspannung im Nahostkrieg anhält, wirken sich die Vorgaben aus New York positiv aus. Dort hatten die Kurse nach dem europäischen Handelsschluss noch etwas angezogen, auch getrieben von Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell zur Geldpolitik. Der Technologieindex Nasdaq 100 hatte ein Rekordhoch dabei denkbar knapp verpasst.
Eine Stunde vor dem Handelsstart am Mittwoch notierte der X-Dax bei 23.741 Punkten und signalisierte damit für den Dax einen 0,4 Prozent höheren Handelsstart.
Charttechniker Martin Utschneider von Finanzethos sieht die nächste Zielmarke für den Leitindex nun bei etwa 23.800 Zählern, die am Vortag nur kurz überschritten worden war. In diesem Bereich verläuft derzeit als kurzfristiger Trendindikator die 21-Tage-Linie. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Mittwoch im Plus erwartet.
Am Vortag hatte die Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran die Aktienkurse deutlich nach oben getrieben, vor allem weil die Ölpreise stark gesunken waren. Laut der LBBW ist das Szenario einkehrender Ruhe an den Finanzmärkten damit schnell eingepreist worden. Powell habe zudem signalisiert, dass die US-Notenbank mit Blick auf die Zinspolitik weiter abwarten wird. Sollten Inflationsdaten schwächer als erwartet ausfallen oder sich der Arbeitsmarkt verschlechtern, könnte die Fed jedoch schneller die Zinsen senken, hieß es.
Laut Frank Klumpp von der Landesbank Baden-Württemberg dürften sich die Blicke am Mittwoch auf den Nato-Gipfel in Den Haag richten. "Im Mittelpunkt steht - natürlich - Donald Trump", denn für den US-Präsidenten habe der Nato-Generalsekretär Mark Rutte "den goldenen Teppich" ausgerollt, um einen Eklat wie jüngst beim G7-Treffen zu vermeiden. Rüstungswerte wie Rheinmetall, Renk oder Hensoldt dürften deshalb am Mittwoch im Blick der Anleger bleiben. Zuletzt wegen Gewinnminahmen zurückgekommen, lagen sie vorbörslich alle ein Stück weit im Plus.
Wegen US-Vorgaben vorbörslich etwas schwächer zeigte sich die DHL-Aktie mit minus einem Prozent. Der US-amerikanische Logistiker Fedex verzichtete wegen der unsicheren globalen Nachfrage zunächst auf einen Gewinnausblick für das laufende Geschäftsjahr. Die Titel des DHL-Konkurrenten waren daraufhin im nachbörslichen New Yorker Handel um sechs Prozent gefallen.
Im deutschen Nebenwertebereich bewegten sich die Aktien von Formycon auf der Plattform Tradegate mit 3,7 Prozent im Plus. Der Biopharma-Spezialist stellte mit dem US-Unternehmen Valorum Biologics einen Vermarktungspartner für das Augenmedikament FYB203 in den Vereinigten Staaten und Kanada vor. Dabei handelt es sich um ein Nachahmer-Präparat für das Medikament Eylea von Bayer .
Eine Morgan-Stanley-Hochstufung hievte die Aktien des Recycling-Spezialisten Befesa vorbörslich um fünf Prozent nach oben. Umgekehrt gab die Privatbank Berenberg die Kaufempfehlung für Hornbach Holding auf, nachdem die Aktien des Baumarktkonzerns am Vortag infolge starker Quartalszahlen stark gestiegen waren. Hier gab der Kurs im morgendlichen Tradegate-Handel um 2,1 Prozent nach./tih/mis
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