FRANKFURT (dpa-AFX) - Europas Chipwerte haben am Mittwochmorgen nach vorsichtigen Geschäftssignalen von ASML kräftig Federn gelassen. Die Papiere des niederländischen Chipausrüsters selbst sackten um 7 Prozent ab und nähern sich wieder ihrer 100-Tage-Linie.
Sie waren damit schwächster Wert im Stoxx Europe 600 Technology, der im schwachen Marktumfeld die rote Laterne hielt. Dazu trug auch bei, dass der US-Auswahlindex Nasdaq 100 sein Rekordniveau am Vorabend nicht hatte halten können. Auch im Eurozonen-Leitindex war ASML das Schlusslicht.
Nach dem eigentlich guten Quartalsbericht von ASML sorgen sich die Anleger derweil um 2026. Das ASML-Management betonte eine zunehmende Unsicherheit aufgrund von makroökonomischen und geopolitischen Entwicklungen. "Daher bereiten wir uns weiterhin auf Wachstum im Jahr 2026 vor, können es aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bestätigen", sagte Konzernchef Christophe Fouquet laut Mitteilung. UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies sieht hier beim Marktkonsens für 2026 nun 5 bis 10 Prozent Korrekturbedarf.
JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande fragte sich, ob dies möglicherweise auf Kundensignale zurückzuführen sei. Denn eigentlich lobte er die aktuell starke Auftragslage.
Andere Chipwerte wurden in Mitleidenschaft gezogen: So lagen Infineon zuletzt noch mit 1,5 Prozent im Minus, dämmten die Verluste damit aber bereits wieder ein. ASM International verloren rund 4 Prozent und STMicro gut 2,5 Prozent. Der deutsche Anlagenbauer für die Chipindustrie Aixtron verlor im MDax 1,3 Prozent an Wert./ag/mis/stk
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