(Neu: Barclays-Analyst, Kurse aktualisiert)
FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX Broker) - In einem insgesamt positiven Marktumfeld haben aktuelle Geschäftszahlen von STMicro der Chipbranche einen weiteren Schlag versetzt. In den vergangenen Tagen hatten bereits Ausblicke der US-Konzerne NXP und Texas Instruments belastet, nun herrscht nach den Geschäftszahlen von STMicro weiter Mollstimmung.
Die Papiere der Franzosen knickten am Vormittag um mehr als 13 Prozent auf 23,39 Euro ein. Sollte es bis zum Handelsschluss dabei bleiben, wäre der Mitte April gestartete Erholungstrend erst einmal dahin, in dessen Zuge der Kurs zuletzt bis auf mehr als 28 Euro gestiegen war. Zuletzt dämmten die Papiere aber ihre Verluste auf etwa 10 Prozent ein und versuchen damit, die zunächst gerissene einfache 200-Tage-Linie doch noch zu halten.
UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies attestierte STMicro zwar grundsätzlich ein solides Geschäft im zweiten Quartal. Aber die Währungsbelastung "beißt". Die Erwartungen seien zudem nach den jüngsten Zahlen nach NXP und Texas zwar bereits gesunken, die maue Bruttomarge und der Korrekturbedarf für die Markterwartungen dürften die Anleger aber auf dem falschen Fuß erwischt haben.
Laut Einschätzung von Simon Coles von der Barclays-Bank liegt der Ausblick von STMicro auf das dritte Quartal unter den Erwartungen. Eine fehlende Verbesserung der Bruttomarge enttäusche besonders, aber auch die Umsätze überzeugten nicht gerade. Das spiegele das aktuell unsichere Geschäftsumfeld wider.
Insbesondere Schwächen der Autoindustrie machen Chiphersteller aktuell zu schaffen. Die Autobauer leiden unter den internationalen Zollstreitigkeiten der USA, die auch potenzieller Käufer vorsichtig stimmen.
Die Aktien von Infineon fielen in diesem Umfeld am Donnerstag als Schlusslicht im deutschen Leitindex Dax um bis zu 3 Prozent auf 34,775 Euro. Sie weiteten damit ihren Rückschlag nach gutem Lauf aus. Seit dem Zwischenhoch vor einer Woche haben sie rund zehn Prozent verloren./mis/ag/zb
DE0006231004, NL0000226223, US8825081040