PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben sich am Dienstag etwas von den Vortagesverlusten erholt. Dabei stützten überwiegend solide Quartalszahlen. Der EuroStoxx 50 stieg gegen Mittag um knapp ein Prozent auf 5.389,55 Punkte. Außerhalb des Euroraums legte der Schweizer Leitindex SMI um 0,41 Prozent auf 11.963,63 Zähler zu. Der britische FTSE 100 legte um 0,42 Prozent auf 9.119,91 Punkte zu.
Das Ergebnis der Zollverhandlungen mit den USA, das am Vortag noch den Markt bewegt hatte, rückte damit etwas in den Hintergrund. "Das Gröbste ist erst einmal eingepreist und nun muss sich zeigen, wie die Verhandlungen weitergehen", betonte Marktexperte Andreas Lipkow. Die Investoren schauten auf die anstehenden Konjunkturdaten aus den USA und die anstehenden Quartalszahlen der US-Technologieunternehmen Meta und Apple.
Was die laufende Berichtssaison angeht, fällt die Bilanz für die Europäer bisher allerdings ebenso ernüchternd aus wie die Zollverhandlungen mit den USA. "Bislang haben nur 55 Prozent der Unternehmen die Erwartungen übertroffen und bleiben damit unter dem langfristigen Durchschnitt von 57 Prozent", stellte Mathieu Racheter, Head of Equity Strategy Research bei Julius Bär, fest. Ganz anders dagegen in Übersee. "In den USA übertrafen 86 Prozent der S&P-500-Unternehmen die Gewinnerwartungen und lagen damit deutlich über dem Zehnjahresdurchschnitt von 75 Prozent."
Immerhin gesellten sich zu den 55 Prozent der besser als erwarteten Quartalsberichte aus Europa einige weitere Namen. So waren die Zahlen des Optikkonzerns EssilorLuxottica nach Ansicht der Analysten von Jefferies beachtlich ausgefallen. Die Umsatzentwicklung habe sich als robust erwiesen, die Margen seien trotz schwieriger Rahmenbedingungen im ersten Halbjahr stabil gewesen. Die Aktie gewann 6,7 Prozent.
Noch stärker war die Reaktion auf das Zahlenwerk von Philips . Der Medizintechnikkonzern schaut wieder optimistischer auf das laufende Jahr. Hintergrund ist die jüngste Zoll-Einigung zwischen den USA und der Europäischen Union. Die Aktie kletterte um 9,6 Prozent.
Nicht ganz so spektakulär, aber solide präsentierten sich Air Liquide . Für die Experten von Bernstein Research hatte das Unternehmen mit seinen Zahlen erneut bewiesen, sich auch in einem schwierigen Umfeld kontinuierlich zu entwickeln. Der Wert sei damit eine "Allwetter-Aktie". Air Liquide kletterten um 2,5 Prozent.
Im Pharmasegment überzeugten Astrazeneca . Gute Geschäfte mit seinen Impfstoffen und Krebsmedikamenten hatten dem Pharmakonzern im zweiten Quartal unerwartet viel Umsatz beschert. Die Erwartungen seien überzeugend übertroffen worden, merkten die Analysten von JPMorgan an. Die Aktie kletterte um 2,8 Prozent.
Dagegen verdeutlichten die Stellantis -Zahlen von den Problemen im Autosektor. Der Autobauer geht auch für das zweite Halbjahr von Belastungen durch die US-Zollpolitik aus. Nachdem bereits in den ersten sechs Monaten 300 Millionen Euro an Sonderkosten angefallen waren, dürften es in der zweiten Jahreshälfte 1,2 Milliarden Euro sein./mf/jha/
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