KÖLN (dpa-AFX) - Der Werbevermarkter Ströer hat auch im dritten Quartal unter der mauen Konjunktur gelitten. Umsatz und Gewinn gingen zurück, wie aus dem am Dienstag in Köln vorgelegten Quartalsbericht hervorgeht. Dabei blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Die Mitte September wegen der US-Zollpolitik gesenkten Jahresziele bestätigte Ströer, zeigte sich aber zuversichtlich, dass es bald wieder aufwärts geht. An der Börse zogen Anleger sich weiter zurück.
Die im MDax notierte Aktie fiel im frühen Handel zeitweise um 3 Prozent, reduzierte das Minus aber auf zuletzt zwei Prozent. Vor rund einem Monat hatten Gerüchte über eine mögliche Übernahme durch eine Investorengruppe die Aktie kurzfristig nach oben ausbrechen lassen. Der Kurssprung verfestigte sich aber nicht, sondern die Aktie setzte ihre Abwärtstendenz weiter fort. Seit dem Jahreswechsel hat sie so rund ein Viertel an Wert verloren.
In den drei Monaten bis Ende September ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf 491,5 Millionen Euro zurück. Da es im Auftaktquartal aber noch gut gelaufen war, steht nach neun Monaten ein kleines Plus. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) sank im dritten Quartal um fast 6 Prozent auf 147,4 Millionen Euro. Es belasteten gestiegene Kosten für Personal- und Technik. Das Konzernergebnis sank um über ein Fünftel auf knapp 30 Millionen Euro.
Mit Blick auf das laufende Schlussquartal hoffen die Ströer-Chefs Udo Müller und Christian Schmalzl auf eine Erholung im Kerngeschäft mit klassischer und digitaler Außenwerbung (OOH Media). Auf Grundlage des aktuellen Auftragsbestands ist laut Ströer für das vierte Quartal ein Umsatzwachstum bei OOH Media im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich zu erwarten. Im dritten Quartal bewegte er sich auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Die Unsicherheit bei den Kunden im zweiten und dritten Quartal sei beispiellos gewesen, berichtete das Ströer-Management in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Die laufenden Verhandlungen mit Werbeagenturen und Großkunden zeigten aber: "Die Unsicherheit ist vorbei." Für 2026 sei mit einer Erholung zu rechnen, dies sei mehr als eine Hoffnung.
Für 2025 rechnet das Management allerdings seit Mitte September nur noch mit Werten auf dem Niveau von 2024: Da hatte Ströer einen Umsatz von gut 2 Milliarden Euro und einen bereinigten operativen Gewinn von 626 Millionen Euro erzielt./lew/men/mis



