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Die Allianz-Aktie profitiert von einer Analystenheraufstufung. Berenberg hebt das Kursziel auf 431 Euro an und bestätigt die Kaufempfehlung. Der Grund liege in strategischen IT-Investitionen, die das Geschäftsmodell nachhaltig verändern könnten. Aktuell liegt die Aktie noch deutlich unter dem Kursziel. Ist das jetzt der Startschuss für einen Kursturbo?
Berenberg wird optimistischer
Die Privatbank Berenberg zeigt sich zuversichtlich für die Allianz-Aktie. Analyst Michael Huttner hob das Kursziel auf 431 Euro an und bekräftigte seine Kaufempfehlung. Der Grund für diese Zuversicht liegt in der strategischen Neuausrichtung des Versicherungsriesen. Huttner korrigierte seine Wachstumserwartungen bis 2027 deshalb nach oben. Die Aktie reagierte prompt auf diese positive Einschätzung. Zu Wochenbeginn legte sie auf knapp 350 Euro zu. Damit gehörte sie zu den besseren Performern im DAX. Finanzwerte stehen aktuell wieder vermehrt im Fokus der Anleger.
Charttechnik
Nach wochenlangem Seitwärtstrend um die 50-Tage-Linie geriet der Kurs im Juni unter Druck. Das Tief bei 332 Euro markierte einen kritischen Punkt. Doch die Aktie stabilisierte sich noch deutlich oberhalb des Mai-Tiefs und begann eine Erholung in Richtung des aktuellen Kurses. Nun könnte sich neues Aufwärtspotential eröffnen. Die nächste Hürde liegt bei oberhalb der 350-Euro-Marke, wo die kurzfristig der 50er SMA verläuft. Gelingt der Sprung über diese Schwelle, rücken weitere Ziele in den Fokus. Das Mai-Hoch bei 379,10 Euro wäre die nächste Station. Ein Durchbruch dorthin würde ein neues Mehrjahreshoch wahrscheinlich werden lassen. Das wäre bei anhaltendem Momentum durchaus erreichbar. Der RSI lässt mit einem aktuellen Wert von 54 jedenfalls noch deutlich Platz nach oben hin.
Fundamentales und Handelsrisiken
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2025 liegt bei moderaten 12, die Dividendenrendite bei über 4 Prozent. Doch nicht alles ist prima. Die Allianz warnt selbst vor möglichen Handelskonflikten. Neue Zölle von bis zu 50 Prozentpunkten auf EU-Importe könnten die Wirtschaft belasten. Betroffen wären Automobilprodukte, Flugzeugteile und kritische Mineralien. Eine Eskalation würde das ohnehin schwache globale Wachstum von nur 2,5 Prozent weiter bremsen. Diese Unsicherheiten spiegeln sich in anderen zurückhaltenden Analystenmeinung wider. Bei diesen liegt das durchschnittliche Kursziel bei 358 Euro und damit deutlich unter der Berenberg-Prognose.
Was tun?
Die Allianz-Aktie präsentiert sich solide. Wir denken, dass die strategische IT-Transformation erste Erfolge zeigt und nachhaltiges Wachstum fördern sollte. Die attraktive Bewertung mit einem KGV von 12 und einer Dividendenrendite von über 4 Prozent sprechen für sich. Aus charttechnischer Sicht sieht es so aus, als könne die Aktie eine wichtige Hürde bei 350 Euro nehmen. Der Durchbruch über die 50-Tage-Linie eröffnet neues Aufwärtspotenzial. Das Berenberg-Kursziel von 431 Euro liegt deutlich über dem aktuellen Niveau und erscheint bei anhaltendem Momentum unserer Meinung nach durchaus erreichbar. Die letzten Unternehmenszahlen stützen diese optimistische Sicht. Kurzfristig bleiben jedoch Handelsrisiken, wie auch bei vielen anderen Aktien, bestehen. Mögliche Zollstreitigkeiten könnten das Wachstum bremsen. Anleger sollten diese Unsicherheiten im Blick behalten. Jedoch für dividendenorientierte Investoren mit langfristigem Anlagehorizont überwiegen unserer Ansicht nach derzeit die Chancen.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
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