DJ PRESSESPIEGEL/Unternehmen
Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
UNICREDIT/COMMERZBANK - Die Unicredit will die Commerzbank künftig enger an sich binden. Vorstandschef Andrea Orcel kündigte bei der Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal an, dass der Anteil an der Commerzbank vom Jahr 2026 an in der Bilanz konsolidiert werden soll. Davon erhofft er sich einen Ergebnisbeitrag von 600 Millionen Euro im Jahr. Gegenwärtig hält die Unicredit an der Commerzbank 20 Prozent und will den Anteil bis Ende des Jahres über Derivate um 9 Prozentpunkte aufstocken. Orcel sieht die Rolle der Unicredit bei der deutschen Geschäftsbank als Investor. "Derzeit ist nichts auf dem Tisch, auch deshalb, weil die andere Seite nicht mit uns sprechen will", sagte er mit Blick auf die ablehnende Haltung des Commerzbank-Vorstands und der Bundesregierung zu einer Übernahme. (FAZ)
SAP - Die Cloud ist heute schon der Wachstumstreiber für SAP, wobei sich das Tempo auch in diesem Segment im zweiten Quartal etwas abgeschwächt hat. Für die Zukunft sieht Finanzvorstand Dominik Asam aber bei einem besonderen Cloud-Thema "erhebliches Potenzial": der souveränen Cloud, einem Sonderfall, bei dem es in der Diskussion zuletzt häufig um die Unabhängigkeit von den USA ging. Noch seien die Margen klein und die Kosten hoch, sagt Asam im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Das liege vor allem an den aufwendigen Zertifizierungen. Es brauche endlich Standard-Regelungen in diesem Bereich. Denn noch seien die Vorschriften für souveräne Cloud-Lösungen innerhalb Europas und zum Teil auch innerhalb Deutschlands zu kleinteilig und nicht skalierbar. (Börsen-Zeitung)
PNE - Der Vorstand des Windparkprojektierers PNE hat sich innerhalb eines Jahres neu formiert. Weil sich das Marktumfeld veränderte, musste das SDAX- und TecDAX-Unternehmen aus Cuxhaven Mittelfristziele korrigieren. Die neue Bundesregierung sollte die Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien nun nicht gravierend ändern, fordert PNE-Chef Heiko Wuttke. Er ist nach eigenem Bekunden froh, dass das Unternehmen sein US-Geschäft im vergangenen Jahr veräußern konnte. (Börsen-Zeitung)
MEYER BURGER - Für die Standorte der insolventen deutschen Tochtergesellschaften des Schweizer Solarunternehmens Meyer Burger zeichnet sich eine Fortführungsperspektive ab. "Wir halten es für möglich, bis Ende August eine Investorenlösung präsentieren zu können", sagte Lucas Flöther, der Anfang Juni zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt wurde, im Gespräch mit der FAZ. Es geht um die Zukunft von rund 600 Beschäftigten an zwei Standorten in Ostdeutschland, deren Löhne und Gehälter bis Ende August gesichert sind. Aktuell werde mit einer Reihe von Interessenten verhandelt, sagte Flöther. "Das große Interesse zeigt, dass der Solarstandort Deutschland nach wie vor attraktiv ist." (FAZ)
SIGNAL-IDUNA - Hansainvest, eine Tochter des Versicherungskonzerns Signal-Iduna, hat Strafanzeige gegen ehemalige Verantwortliche der insolventen Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers Rene Benko gestellt. Wie Signal-Iduna der Süddeutschen Zeitung mitteilte, wurde die Anzeigte bereits im Februar 2024 gestellt. Der Versicherer wirft Signa darin vor, Kapitalanlagegelder vertragswidrig verwendet zu haben. Hansainvest hatte Genussscheine der Signa-Gruppe für fünf Bauprojekte in Deutschland und Österreich gezeichnet. Durch die Insolvenz der Signa erlitt Hansainvest allein durch das Investment in die Genussscheine einen Verlust in Höhe von 60 Millionen Euro. Der Mutterkonzern Signal-Iduna war mit bis zu 900 Millionen Euro bei der Signa-Gruppe investiert. Die meisten Investments sind nach Unternehmensangaben größtenteils grundpfandrechtlich gesicherte Darlehen. Dafür musste der Konzern keine Abschreibungen vornehmen. Insgesamt belaufen sich die Abschreibungen von Signal-Iduna auf eine Höhe von etwa 350 Millionen Euro. (Süddeutsche Zeitung)
MAHLE - Der Zulieferer Mahle will kein Geld mehr in europäischen Werke für Verbrennungsmotoren stecken, wenn die EU ihre Regulierung nicht ändert. Nachhaltige Kraftstoffe müssen nach Ansicht von Mahle für den Klimaschutz genutzt werden. Vorstandsvorsitzender Arnd Franz nennt es keine Drohung, sondern eine Konsequenz. "Wenn das Verbrennerverbot bleibt, sind wir gezwungen zu prüfen, ob wir uns in Zukunft noch Modernisierungsinvestitionen in Europa erlauben können", sagte Franz beim Techniktag des Unternehmens in Stuttgart mit Blick auf die Herstellung von Verbrennerkomponenten. Von der hängen bei Mahle noch immer fast 60 Prozent der rund 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland ab. (FAZ)
AMAZON - Der E-Commerce-Konzern schließt sein Labor für Künstliche Intelligenz in Shanghai und ist damit das jüngste US-Unternehmen, das sich angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen aus der Forschung in China zurückzieht. Auch andere US-Technologiekonzerne wie IBM und Microsoft haben ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in China zurückgefahren, da US-Behörden alle KI-Projekte mit China-Bezug verstärkt unter die Lupe nehmen. Wang Minjie, Wissenschaftler im 2018 von der Cloud-Sparte AWS gegründeten Labor in Shanghai, erklärte in einem Beitrag in den sozialen Medien, dass sein Team "aufgrund strategischer Anpassungen angesichts der Spannungen zwischen den USA und China aufgelöst werde". (Financial Times)
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July 24, 2025 00:09 ET (04:09 GMT)
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