NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen sind am Montag nach ihren jüngst deutlichen Verlusten auf Erholungskurs. Auftrieb geben Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed sowie vorsichtig optimistische Signale im Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China. Strategische Kommentare der US-Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs dürften ebenfalls helfen. Daten zu Aufträgen für die heimische Industrie im Juni wirkten sich kaum auf die Indizes aus.
Der Dow Jones Industrial gewann im frühen Handel 0,92 Prozent auf 43.990 Punkte, nachdem der Leitindex am Freitag auf den tiefsten Stand seit Ende Juni gesackt war. Der technologielastige Nasdaq 100 legte zum Wochenstart um 1,62 Prozent auf 23.131 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 verzeichnete einen Zuwachs von 1,16 Prozent auf 6.310 Zähler. Damit versuchen die Indizes, die Kurslücken vom Freitag wieder zu schließen.
Gouverneurin Adriana Kugler gibt ihr Amt im Führungsgremium der Fed überraschend vorzeitig am Freitag ab. Einen Grund nannte sie nicht. Präsident Donald Trump wittert nun seine Chance. Mit der anstehenden Neubesetzung will er den künftigen Kurs der Fed in seinem Sinn beeinflussen, denn das Gremium legt den wichtigen Leitzins fest, der indirekt das Wirtschaftswachstum fördern kann.
Dem US-Präsidenten obliegt die Nominierung der Fed-Gouverneure, die dann vom Senat bestätigt werden müssen. Von Fed-Chef Jerome Powell forderte Trump ebenfalls und bereits seit Längerem den Rücktritt, da dieser bisher einer Senkung der Leitzinsen widersprochen hat. Powells Amtszeit endet im Mai 2026. Kuglers Amtszeit wäre im Januar zu Ende gegangen.
Dass Trump obendrein die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik, Erika McEntarfer, feuerte und ankündigte, in den kommenden Tagen auch hier einen Ersatz bekanntgeben zu wollen, schürt Unsicherheit. Laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets, weckt das Vorgehen Trumps "einmal mehr die Angst vor der zukünftigen politischen Unabhängigkeit solcher Institutionen und Berichte".
Unter Aktien-Strategen äußerte sich Morgan-Stanley-Analyst Michael Wilson weiter positiv zu US-Aktien und verwies dafür auf die V-förmige Erholung der Ergebniserwartungen von Analysten. Wenn es, wie am Freitag nach den Jobdaten, zu Kursrückgängen käme, rät er zum Kauf und bleibt für den nächsten zwölf Monate optimistisch.
Goldman-Sachs-Stratege David Kostin hob angesichts der laufenden Berichtssaison die außergewöhnlichen Wachstumsraten der größten Tech-Konzerne, der "glorreichen Sieben", positiv hervor. Die Aktien von Alphabet, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla legten am Montag um bis zu 2,7 Prozent zu. Bei Amazon aber blieb eine Kurserholung nach dem Freitagsrutsch aus, die Papiere notierten kaum verändert.
Die Titel des Flugzeugherstellers Boeing gaben am Dow-Ende um 1,2 Prozent nach. In den Rüstungsfabriken im Großraum St. Louis streiken erstmals seit fast drei Jahrzehnten die Arbeiter wieder.
Für die Papiere des Halbleiterherstellers On Semiconductor ging es nach Quartalszahlen und Ausblick um mehr als 9 Prozent abwärts.
Die B-Aktien der Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway verloren im Zuge einer Wertberichtigung auf den Anteil am Ketchup-Hersteller Kraft Heinz 2,4 Prozent.
Unter den kleineren Werten sprangen Commscope um 76 Prozent hoch, nachdem der Glasfaserkabel-Hersteller Amphenol das Geschäft für Verbindungs- und Kabellösungen des Unternehmens für 10,5 Milliarden US-Dollar in bar übernehmen will. Amphenol legten um 4,0 Prozent zu./ajx/he
US0231351067, US0378331005, US0970231058, US02079K3059, US5949181045, US67066G1040, US0320951017, US6821891057, US2605661048, US6311011026, US78378X1072, 2455711, US0846707026, US88160R1014, US30303M1027, US20337X1090, US5007541064