WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt ist am Dienstag mit einem kleinen Plus aus dem Handel gegangen. Nach mehrmaligem Vorzeichenwechsel verzeichnete der Leitindex ATX am Ende einen Zuwachs von 0,11 Prozent auf 4.523,6 Punkte. Der mehr Aktien umfassende ATX Prime gewann 0,08 Prozent auf 2.263,9 Einheiten. Das europäische Börsenumfeld verzeichnete ebenfalls Kursgewinne.
Ins Blickfeld rückten Konjunkturzahlen. Die Stimmung im Dienstleistungssektor der Eurozone hat sich im Juli etwas weniger als erwartet aufgehellt. Der Stimmungsindikator liegt aber weiter leicht über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dies deutet auf eine etwas stärkere wirtschaftliche Aktivität im Dienstleistungssektor hin. Zudem sind die Erzeugerpreise angesichts teurerer Energie erstmals seit Februar gestiegen. Experten der Helaba-Bank maßen den europäischen Datenveröffentlichungen "keinen marktbewegenden Charakter zu", schrieben sie in ihrem Tagesausblick. Unternehmensseitig werden heute hierzulande keine Zahlenvorlagen erwartet.
Raiffeisen büßten 0,8 Prozent ein. Bezüglich des seit Jahren thematisierten Russland-Geschäfts der Bank gab es zwei Neuigkeiten. Einerseits hat die Raiffeisen Bank International (RBI) in einem Rechtsstreit in Russland einen Erfolg erzielt: Ein russisches Gericht hat das zwischenzeitliche Verkaufsverbot für die Raiffeisen Russland aufgehoben. Die nun aufgehobene Maßnahme stand im Zusammenhang mit einer Klage des Strabag-Aktionärs Rasperia Trading Limited.
Andererseits droht der RBI in Russland neuer juristischer Ärger. Das russische Pharmaunternehmen R-Pharm International verklagt die dortige RBI-Tochter auf 337,5 Millionen Euro, wie aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Ein Grund für die Klage wurde darin nicht genannt.
Das ATX-Schwergewicht Erste Group kam nicht vom Fleck, während Bawag mit Verlusten von 1,27 Prozent das Schlusslicht waren. Voestalpine verloren ein Prozent.
AT&S verzeichneten hingegen deutliche Gewinne. Die Aktien des Leiterplattenherstellers stiegen um fast fünf Prozent. Bereits am Vortag hatten die Aktien 8,8 Prozent zugelegt, nachdem sie am Freitag über 20 Prozent an Wert verloren hatten. SBO zeigten sich mit einem Plus von 3,4 Prozent auch klar teurer.
Mayr-Melnhof, Österreichische Post und VIG waren mit Zuwächsen zwischen 1,78 und 1,97 Prozent ebenfalls unter den Gewinnern.
Von Analystenseite meldete sich Deutsche Bank Research mit einem Kursziel für die Aktien des Maschinen- und Anlagenbauers Andritz . Das Kursziel wurde von 80 Euro auf 77 Euro gesenkt, während die Kaufempfehlung "Buy" bestätigt wurde. Bei den vorgelegten Zweitquartalszahlen von Andritz verfehlten Umsatz und operatives Ergebnis (Ebita) etwas die Markterwartungen. Der Auftragseingang überraschte hingegen klar positiv und lag laut Deutsche Bank 15 Prozent über den Prognosen. Die Andritz-Titel notierten 0,81 Prozent höher bei 62,5 Euro.
Auch die Anteilsscheine von Telekom Austria wurden von den Experten der Deutschen Bank leicht abgestuft. Das neue Kursziel für die Aktien beträgt 10,60 Euro, nach 11,0 Euro zuvor. Das Anlagevotum "Hold" wurde bekräftigt. Die Telekom-Austria-Papiere gingen um 0,33 Prozent tiefer bei 9,10 Euro aus dem Handel. Im Heimatmarkt Österreich steht das Unternehmen laut Einschätzung der Deutschen Bank in einer sehr schwierigen Situation mit einem starken Wettbewerb verbunden mit einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld./lof/spa/APA/jha
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