NEW YORK (dpa-AFX) - Am US-Aktienmarkt haben am Dienstag vor allem Technologiewerte geschwächelt. Der Dow Jones Industrial dagegen übertraf im frühen Handel sein vorheriges Rekordhoch vom vergangenen Freitag um ein paar Punkte, bevor die Gewinne rasch wieder vollständig abbröckelten. Die Anleger lassen vor dem Treffen der Notenbanker in Jackson Hole lieber Vorsicht walten. Vor allem die Rede des Fed-Präsidenten Jerome Powell am Freitag wird mit Spannung erwartet. Durchwachsene Daten vom US-Immobilienmarkt gaben keine klaren Impulse.
Rund zwei Stunden vor Börsenschluss gewann der Dow Jones Industrial 0,03 Prozent auf 44.925 Punkte. Bei 45.207 Punkten hatte der bekannteste Wall-Street-Index zuvor eine Bestmarke erreicht. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,52 Prozent auf 6.416 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 1,21 Prozent auf 23.426 Zähler ein.
Am Markt wird mehrheitlich damit gerechnet, dass die US-Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung Mitte September die erste Zinssenkung in 2025 vornehmen wird und bis zum Jahresende eine weitere Verringerung folgen dürfte. Ein Schritt von 0,25 Prozentpunkten gilt als eingepreist, nachdem der schwache Arbeitsmarkt inzwischen die Inflationsrisiken in den Hintergrund gedrängt hat. Entsprechend fehlen laut Analystin Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank aktuell weitere allgemeine Kurstreiber für Aktien. Die saisonal schwachen Monate August bis Oktober und steigende langfristige Anleiherenditen könnten daher "Anleger dazu verleiten, ihre jüngsten Gewinne mitzunehmen".
Weiterhin wird außerdem auf Fortschritte für ein Kriegsende in der Ukraine gewartet. Daran haben auch die jüngsten Gespräche von US-Präsident Donald Trump mit Kremlchef Wladimir Putin und anschließend mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj sowie den europäischen Verbündeten wenig geändert. Zuletzt reagierte Russlands Außenminister Sergej Lawrow verhalten auf Trumps Bemühungen um ein schnelles Treffen zwischen Putin und Selenskyj.
Unter den Einzelwerten standen nach wie vor die Aktien von Intel im Fokus. Der Einstieg des japanischen Technologiekonzerns Softbank sorgte für einen Kurssprung von zuletzt 8,0 Prozent. Ein Börsianer begründete den überraschenden Schritt der Japaner mit deren Interesse, ihre US-Aktivitäten mithilfe eines angeschlagenen Unternehmens auszubauen und gleichzeitig die eigenen Chip-Ambitionen voranzutreiben.
Am vergangenen Donnerstag und Freitag hatten Spekulationen über eine mögliche Staatsbeteiligung den Intel-Kurs um insgesamt bis zu 12 Prozent hochgetrieben, bevor zu Wochenbeginn Gewinne mitgenommen wurden. Grund war ein Bericht, demzufolge sich der Staat zwar mit rund 10 Prozent beteiligen will, aber die Aktien eine Art Gegenleistung für die milliardenschweren Subventionen sein sollen, die dem Unternehmen unter dem ehemaligen US-Präsident Joe Biden zugesagt worden waren. Handelsminister Howard Lutnick bestätigte inzwischen die Absicht gegenüber dem TV-Sender CNBC und schränkte ein, dass es um Aktien ohne Stimmrechte gehen solle.
Auf Intel als Spitzenwert im Nasdaq 100 folgten die Anteile von Palo Alto Networks, die um 3,7 Prozent zulegten. Das IT-Sicherheitsunternehmen hatte am Montag nach US-Börsenschluss für das vergangene Quartal einen geringeren Rückgang des bereinigten Ergebnisses je Aktie berichtet als erwartet.
Zahlreiche andere Tech-Werte wie Nvidia, Broadcom, Arm Holdings, Marvell Technology, AMD und Palantir Technologies büßten dagegen zwischen 2,8 und 8,1 Prozent ein.
Im Dow setzten sich die Aktien von Home Depot mit plus 3,5 Prozent an die Index-Spitze. Die schweizerische Bank UBS bescheinigte der Baumarktkette eine sich beschleunigende Geschäftsdynamik im abgelaufenen zweiten Quartal. Im weiteren Wochenverlauf werden unter den Einzelhändlern noch Target und Walmart über das vergangene Jahresviertel berichten./ck/he
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