FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte sich am Mittwoch nach seiner Talfahrt am Vortag stabilisieren. Unterstützung kommt von der Wall Street, denn nach zunächst deutlicheren Kursverlusten schlossen die US-Börsen zwar im Minus, aber an ihren Tageshochs.
Rund eine Stunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax ein Plus von 0,4 Prozent auf 23.593 Punkte für den deutschen Leitindex. Am Dienstag hatte der Dax auch die charttechnisch relevante 100-Tage-Linie gerissen, die zu den mittelfristigen Trendindikatoren zählt. Dabei erleichterte es aber, dass er dennoch über seinem Zwischentief von Anfang August bei 23.380 Zählern blieb.
Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Eurozone, dürfte zur Wochenmitte mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent in den Tag starten.
Der europäische Handel war tags zuvor dem Ruf des Septembers gerecht geworden, ein schwieriger Börsenmonat zu sein. Ein Potpourri aus Risiken, das von der Zoll- und Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten, dem unvermindert andauernden Ukraine-Krieg bis hin zu geldpolitischer Unsicherheit und der politischen und finanziellen Lage in Frankreich reicht, verleidet den Anlegern derzeit die Börsenstimmung. Bislang gab es dazu immer nur Warnungen von Finanzexperten, während Anleger diese Risiken weitgehend ausblendeten.
Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners verwies erneut vor allem auf die steigenden Anleiherenditen, die am Aktienmarkt inzwischen zunehmend kritischer wahrgenommen würden, sodass als sicherer Hafen aktuell fast nur Gold gesehen werde. Die Feinunze erreichte an diesem Morgen ein weiteres Rekordhoch.
Zum Dax schrieb Altmann: "Die große Frage lautet jetzt, wo die nächste Kaufschwelle der Anlegerinnen und Anleger liegt." Zuvor habe diese bei der psychologisch wichtigen Marke von 24.000 Punkten gelegen, auf die nun wieder von unten her geschaut werden müsse.
Unter den Dax-Werten dürften Adidas und Continental nach Analystenstimmen einen Blick wert sein. So sprach Analyst James Grzinic von Jefferies für die Aktie des Sportartikelherstellers eine Kaufempfehlung aus und hält die Sorgen der Anleger bezüglich einer zu hohen Abhängigkeit von Terrace-Produkten, die sich ihrem Zenit näherten, für übertrieben. Zugleich sieht er Adidas als einen Gewinner mit Blick auf Zölle und die Dollar-Schwäche.
Wegen des "brutalen Wertverlustes" senkte Grzinic allerdings - wie auch JPMorgan an diesem Tag - das Kursziel. Doch auch Wendy Liu blickt optimistisch auf Adidas. Die neu für diese Aktie zuständige JPMorgan-Analystin bekräftigte die Aktie nicht nur auf "Overweight", sondern versah sie vor dem Ende Oktober anstehenden Bericht zum dritten Quartal mit dem Stempel "positive Catalyst Watch" für besonders aussichtsreiche Werte. Die Aktie legte auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um knapp drei Prozent zu.
Das US-Analysehaus Bernstein Research stufte unterdessen die Aktie von Continental von "Market-Perform" auf "Underperform" ab, was für ein vorbörsliches Minus von anderthalb Prozent sorgte. Analyst Harry Martin schätzt die Kursentwicklung des Autozulieferers und Reifenherstellers pessimistischer ein als die Experten von Oddo BHF, die das Papier am Vortag von "Underperform" auf "Neutral" hochgestuft hatten. Die Wertschöpfung aus der Konzernaufspaltung sei inzwischen mehr als eingepreist, schrieb Martin.
Im MDax dürften wegen einer Studie zudem die Anteile von Puma Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Für diesen Wert aus der Sportartikelbranche senkte Wendy Liu das Anlageurteil von "Neutral" auf "Underweight" und sieht enorme Umsetzungsrisiken in der langwierigen Unternehmenstransformation. Die Aktie verlor auf Tradegate etwas mehr als zweieinhalb Prozent.
Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto1 bestätigte unterdessen zur Vorlage der finalen Quartalszahlen an diesem Morgen die jüngst angehobenen Jahresziele./ck/mis
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