WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat den Handel am Montag mit deutlichen Kursgewinnen beendet und erholte sich damit von den Verlusten vom Freitag. Hier hatten erneute Zolldrohungen des US-Präsidenten Donald Trump gegen China die Börsen auf Talfahrt geschickt. Am Wochenende schlug Trump allerdings wieder etwas versöhnlichere Töne an. Der ATX gewann am Ende 1,34 Prozent bei 4.729,38 Punkten.
Für den ATX Prime ging es um 1,25 Prozent auf 2.360,28 Einheiten nach oben. Neben der leichten Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China dürfte auch die Bildung einer neuen Regierung in Frankreich für etwas Erleichterung am Markt gesorgt haben, auch wenn die politische Krise in Paris damit wohl noch nicht überwunden sein dürfte. So steht die Regierung vor der Aufgabe, ein Budget zu verabschieden. Zudem kündigten bereits zwei Oppositionsparteien ein Misstrauensvotum an.
"Machen Sie sich keine Sorgen um China, alles wird gut. Der hoch respektierte Präsident Xi hat nur einen schlechten Moment gehabt", erklärte Trump in seinem Onlinedienst Truth Social. Die USA wollten "China helfen, nicht schaden". Er hatte China vor dem Wochenende mit einer drastischen Zollerhöhung gedroht. Als Grund nannte er chinesische Exportbeschränkungen bei seltenen Erden.
Für den heimischen Markt lagen am Montag kaum neue Meldungen zu Einzelwerten vor. UBM-Aktien gaben 1,3 Prozent nach. Die Analysten von Warburg Research haben ihre Kaufempfehlung für die Aktien bestätigt. Auch das Kursziel von 34,60 Euro wurde von Analyst Simon Stippig unverändert belassen. UBM habe bereits 65 Prozent aller Wohnungen in seinem Projekt "Rezidence Na Plzece" in Prag vor Baubeginn verkauft, strich der Analyst positiv hervor.
Titel der Vienna Insurance Group (VIG) stiegen um 0,8 Prozent. Rund um die geplante Übernahme der Nürnberger Versicherung durch die VIG ist am Montag erstmals ein möglicher Kaufpreis gefallen. Die VIG habe unverbindlich ein Angebot von 115 Euro je Aktie in Aussicht gestellt, teilte die Nürnberger mit.
Deutliche Zuwächse gab es mit plus drei Prozent für die Aktien von Porr. Die Baukonzerne Porr und Strabag wollen das Österreich-Kerngeschäft des Krankenhausbetreibers und Gesundheitsdienstleisters Vamed nicht mehr gemeinsam übernehmen, wurde am Freitag bekannt. Porr will nun unter anderem die Vamed-Thermenbeteiligungen alleine kaufen.
Die Strabag verhandelt nun allein einen Erwerb der Vamed-KMB Krankenhausmanagement und Betriebsführungsges.m.b.H. mit den Geschäftsbereichen der AKH Wien technische Betriebsführung und den Bauprojekten des AKH Wien. Strabag-Anteile verteuerten sich am Montag um 0,9 Prozent.
Die schwergewichteten Banken gewannen ebenfalls klar an Wert. Erste Group und Bawag legten um 2,5 und 1,2 Prozent zu. RBI-Titel verteuerten sich um 4,9 Prozent./spo/ste/APA/jha
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