FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch am Tag der Zinsentscheidung der US-Notenbank und vor wichtigen Quartalszahlen aus dem US-Technologiesektor hat sich der deutsche Aktienmarkt nur wenig von der Stelle bewegt. Er knüpfte damit am Mittwoch an seinen zähen Wochenauftakt an.
Die Musik spielt zurzeit in den USA, wo das KI-Fieber für immer neue Kursrekorde sorgt. Zudem wird am Abend das geldpolitische Gremium der US-Notenbank die Zinsentscheidung bekanntgeben. Marktteilnehmer gehen von einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte aus, alles andere dürfte die Kurse belasten.
Der Dax notierte am Nachmittag mit minus 0,13 Prozent auf 24.247 Zähler. Der MDax gab um 0,34 Prozent auf 30.135 Punkte nach. Der Leitindex der Euroregion, der EuroStoxx 50, verzeichnete ein Plus von 0,3 Prozent.
Vor dem Fed-Entscheid, den Bilanzen der US-Techkonzerne und dem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi wagten sich die Anleger in Frankfurt nicht aus der Deckung, kommentierte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets. Breche der Dax in den kommenden 48 ereignisreichen Stunden aber aus seiner Seitwärtsspanne aus, könne es rasch nach oben oder nach unten gehen. "Da will keiner auf dem falschen Fuß erwischt werden."
Vor der Zinsentscheidung der Fed und den nach US-Börsenschluss anstehenden Quartalszahlen von "Big Tech" wie Microsoft, Alphabet und Meta bewerteten die Anleger hierzulande weitere Bilanzen im Rahmen der Berichtssaison. Mit der Deutschen Bank, BASF, Mercedes-Benz und Adidas zogen vier Dax-Konzerne mit Geschäftszahlen die Aufmerksamkeit auf sich.
Die Deutsche Bank überraschte ertragsseitig positiv. Die Papiere stiegen um gut 4 Prozent, jene der Tochter DWS verteuerten sich nach Zahlenvorlage im MDax um 4,8 Prozent. Die Fondsgesellschaft habe stark abgeschnitten, hieß es vom Investmenthaus Jefferies.
Auch die Quartalszahlen des Chemiekonzerns BASF kamen gut an, die Aktien gewannen 2,4 Prozent. Analyst Chris Counihan vom Investmenthaus Jefferies sah den Bericht mitsamt den Aktienrückkäufen als Kursstütze.
Die Aktien von Adidas rutschten am Dax-Ende um 4,7 Prozent ab. Händler begründeten dies mit Aussagen während der Telefonkonferenz - und hier besonders mit Äußerungen zum US-Geschäft des Sportartikelherstellers. Demnach agierten US-Einzelhändler bei ihren Bestellungen derzeit wohl etwas vorsichtiger. Die endgültigen Zahlen von Adidas für das dritte Quartal waren zuvor kein Kurstreiber mehr gewesen.
Mercedes-Benz sprangen an der Dax-Spitze um mehr als 6 Prozent hoch. "Alles in allem ein sehr starkes Quartal im Kontext des globalen Zoll- und Wirtschaftsumfelds", lobte Jose Asumendi von JPMorgan das Abschneiden der Stuttgarter.
Auch dem Lkw-Konzern Traton attestierte Asumendi ein robustes drittes Quartal. Der Ausblick sei besser als befürchtet. Das Kursplus belief sich auf 2,2 Prozent./ajx/jha/
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