
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
AKTIENMÄRKTE (12:41 Uhr)
Index zuletzt +/- % +/- % YTD E-Mini-Future S&P-500 5.887,80 unv. E-Mini-Future Nasdaq-100 21.220,90 +0,1% Euro-Stoxx-50 5.387,22 -0,5% +10,6% Stoxx-50 4.498,93 -0,2% +4,7% DAX 23.517,81 -0,5% +18,7% FTSE 8.602,92 0% +2,8% CAC 7.825,08 -0,6% +6,7% Nikkei-225 38.128,13 -0,1% -4,3% Hang-Seng-Index 23.640,65 +2,2% +15,2%
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,92 63,62 -1,1% -0,70 -11,5% Brent/ICE 65,85 66,6 -1,1% -0,75 -11,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3234,06 3250,55 -0,5% -16,50 +23,8% Silber 29,26 29,43 -0,6% -0,17 +5,4% Platin 887,03 887,58 -0,1% -0,55 +1,4% Kupfer 4,69 4,68 +0,2% 0,01 +15,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Die Ölpreise kommen nach den kräftigen Gewinnen der vergangenen beiden Tage leicht zurück. Die Notierungen für Brent und WTI verlieren jeweils 1,1 Prozent.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach zwei Tagen mit teils kräftigen Aufschlägen deutet sich zur Wochenmitte eine wenig veränderte Tendenz an der Wall Street an. Das Thema Zollkonflikt zwischen den USA und China bleibt jedoch weiter im Fokus, auch wenn sich hier nun seit dem Wochenende Entspannung andeutet. Gleichwohl gibt es noch keinen Start für konkrete Verhandlungen, wie hoch künftig die Zölle ausfallen sollen. Da nach 90 Tagen wieder die ursprünglichen sehr hohen Zölle gelten sollen, bestehe ein gewisser Zeitdruck, heißt es. Auch das Sentiment hat sich verbessert. Der S&P-500 liegt nun seit Jahresbeginn wieder leicht im Plus, seit seinem Jahrestief am 8. April ist er um rund 18 Prozent gestiegen. Die Agenda der US-Konjunkturdaten ist am Berichtstag leer. Bei den Einzelwerten wird auf die Ergebnisse von Cisco für das dritte Quartal nach der Schlussglocke geschaut. Die Apple-Aktie verliert vorbörslich Prozent. Foxconn hat im ersten Quartal einen Gewinnsprung verbucht, die Umsatzprognose angesichts von Zollrisiken aber gesenkt. Der weltgrößte Auftragsfertiger von Elektronikprodukten, der für die Montage von Apples iPhones bekannt ist, profitierte nicht zuletzt davon, dass Kunden ihre Lieferungen in die USA beschleunigten, um angesichts drohender US-Importzölle Lagerbestände aufzubauen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:00 DE/Bilfinger SE, HV
15:00 DE/Patrizia SE, Analystenkonferenz 1Q
17:50 IT/Pirelli & C. SpA, Ergebnis 1Q
18:00 DE/Deutsche Euroshop AG, Ergebnis 1Q
22:00 US/Cisco Systems Inc, Ergebnis 3Q
DIVIDENDENABSCHLAG
(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)
Deutsche Real Estate 0,04 EUR Freenet 1,97 EUR Norma Group 0,40 EUR PNE 0,08 EUR Rheinmetall 8,10 EUR SAP 2,35 EUR Uzin Utz 1,90 EUR Washtec 2,40 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR +
Es stehen keine wichtigen Daten zur Veröffentlichung an.
FINANZMÄRKTE EUROPA
Nach einem Start im Plus geht es am Mittwochmittag mit Aktien nach unten. Die Impulse für die Einzelwerte liefert einmal mehr die Berichtssaison. Für leichte Verstimmung sorgten am Vormittag die Aussagen von EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel. Er hat sich noch nicht entschieden, ob er im Juni für oder gegen eine Leitzinssenkung stimmen wird. Bisher wurde an der Börse fest davon ausgegangen, dass die Europäische Zentralbank im Juni ein weiteres Mal um 25 Basispunkte senken wird. Begleitet wurden die Aussagen von einem fester tendierenden Euro. Auch zieht die Erkenntnis ein, dass zwar der Worst Case im Zollstreit vermieden wurde, man jedoch bei den Gewinnschätzungen immer noch mit höheren Zöllen rechnen muss. "Die Märkte hatten erst mit exzessiver Angst reagiert, jetzt mit exzessivem Optimismus", sagt Paul Christopher, Leiter der Investment Strategie bei Wells Fargo Investment Institute: "Das sind noch immer hohe Zölle". Eon startete mit einem besser als erwartet ausgefallenen Ergebnis ins Jahr 2025 und legte damit eine solide Grundlage für die Ziele 2025. Bei Brenntag (-4,1%) liegen die Geschäftszahlen indes unter den Erwartungen. Daimler Truck legen um 1 Prozent zu. Das Segment Truck hat laut Analyst Nick Housden von RBC Capital Markets trotz der Senkung der Gesamtjahresprognose bemerkenswert gute Erstquartalszahlen verbucht. Beim Getriebehersteller Renk (-0,9%) liegen die Geschäftszahlen im erwarteten Rahmen. Tui fallen um fast 13 Prozent. Der Touristikkonzern ist im zweiten Geschäftsquartal 2024/25 tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Beim Logistiker Hapag-Lloyd geht es 7 Prozent höher. Hier überwiegen zwar die Unsicherheiten um die Entwicklungen im US-China-Zollstreit und erschweren den Ausblick. Die erwartete Erholung auf der China-USA-Route treibt aber die Branche weiter. Pfisterer feiert ein gelungenes Börsendebüt in Frankfurt. Der erste Kurs lag bei 30 Euro und damit 11,1 Prozent über dem Ausgabepreis von 27 Euro. Aktuell steigt der Kurs auf 31,24 Euro.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mi, 08:14 % YTD EUR/USD 1,1235 +0,4% 1,1188 1,1187 +8,1% EUR/JPY 163,96 -0,6% 165,00 164,54 +1,3% EUR/CHF 0,9378 -0,1% 0,9391 0,9391 +0,4% EUR/GBP 0,8420 +0,2% 0,8407 0,8412 +1,7% USD/JPY 145,94 -1,1% 147,49 147,09 -6,3% GBP/USD 1,3343 +0,3% 1,3308 1,3299 +6,3% USD/CNY 7,1970 +0,1% 7,1928 7,2012 -0,2% USD/CNH 7,2013 +0,1% 7,1971 7,2118 -1,9% AUS/USD 0,6476 +0,1% 0,6469 0,6471 +4,5% Bitcoin/USD 103.836,45 -0,5% 104.367,70 103.850,25 +11,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Der Dollar setzt seine Abwärtsbewegung fort. Der Dollar-Index verliert weitere 0,5 Prozent. Der Dollar bleibt nach Einschätzung von Devisen-Analystin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank unter Druck, nachdem US-Präsident Donald Trump seine Forderung nach Zinssenkungen im Anschluss an die am Dienstag veröffentlichten, niedriger als erwarteten US-Inflationsdaten wiederholt hat. Trump warf dem Vorsitzenden der Federal Reserve, Jerome Powell, auf seiner Plattform Truth Social erneut vor, "zu spät" mit Zinssenkungen zu reagieren. Auf den ersten Blick erscheine der Dollar-Rückgang nach den Daten angesichts der Aussicht auf schnellere Zinssenkungen logisch, so Nguyen. Er könne jedoch auch die Tatsache widerspiegeln, dass Trump sich angesichts des fehlenden Zolleffekts in den Daten bestätigt fühlt.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die positive Vorgabe der Wall Street vom Dienstag hat am Mittwoch an den ostasiatischen Börsen überwiegend Widerhall gefunden. An der Wall Street hatten das Nachlassen der Handelsspannungen und günstig ausgefallene Preisdaten für Auftrieb gesorgt - insbesondere bei Technologieaktien. Sydney tendierte dagegen nur gut behauptet. Dort hatten Hoffnungen auf Zinssenkungen - möglicherweise bereits in der nächsten Woche - einen Dämpfer erhalten. Das Lohnwachstum in Australien beschleunigte sich zum ersten Mal seit einem Jahr unerwartet wieder auf 3,4 von 3,2 Prozent im Jahresvergleich. Das Schlusslicht unter den großen Börsen der Region war mit Tokio der größte Gewinner des Vortags. Der Nikkei-225 gab minimal nach auf 38.128 Punkte. Gegenwind kam vom gegenüber der gleichen Vortageszeit festeren Yen. Unter den Einzeltiteln zogen Sony nach der Vorlage von Zahlen um 3,7 Prozent an. Der Konzern verdiente im vierten Geschäftsquartal umgerechnet 1,21 Milliarden Euro und damit mehr als erwartet. Für Softbank Group ging es um 3,9 Prozent nach oben, nachdem der Nettogewinn des Technologie-Investmentunternehmens die Schätzungen der Analysten übertroffen hatte. Nach Ausweis eines Nettoverlusts im Berichtsquartal gaben Nissan um 0,7 Prozent nach. Samsung Electronics schlossen in Seoul 0,8 Prozent höher. Der Technologieriese will den deutschen Lufttechnikspezialisten FläktGroup für 1,5 Milliarden Euro übernehmen. Der Zukauf wäre der größte seit 2017. In Hongkong zogen Baidu um 3,9 Prozent an mit der Nachricht, seinen fahrerlosen Ride-Hailing-Service noch im laufenden Jahr erstmals in Europa testen zu wollen.
CREDIT
Wenig verändert auf dem nun deutlich engeren Niveau präsentieren sich am Mittwoch die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Anleihen. Nach der vorausgegangenen Berg- und Talfahrt werden die aktuellen Niveaus konsolidiert. Im Itraxx-Crossover gibt es sogar die erste kleine Gegenbewegung auf 298 Basispunkte nach dem fulminanten Absturz dank der Entspannung im Zollstreit. Denn Mitte April hatte er noch in der Spitze über 427 Bp notiert. Damit werde aber nur das Risiko einer US-Rezession ausgepreist, heißt es im Handel. Denn die Euphorie der Aktienmärkte werde von den Bond-Märkten nicht geteilt. Deutlich werde dies an den US-Renditen der 10-jährigen Treasuries, die noch immer über dem Niveau von Trumps "Liberation Day" am 2. April liegen.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
BRENNTAG
kommt bei der Entflechtung seiner beiden Geschäftsbereiche Essentials und Specialties planmäßig voran, wie Konzernchef Christian Kohlpaintner zu Journalisten sagte. "Ich bin heilfroh, dass wir beide Divisionen sehr differenziert steuern können", sagte er. Dies ermögliche dem Konzern, "sehr maßgeschneidert" auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren. Die Strategie bewähre sich auch in Krisensituationen.
PORSCHE HOLDING
hat wegen Wertberichtigungen auf ihre Beteiligungen an Volkswagen und Porsche im ersten Quartal einen Milliardenverlust verzeichnet. Wie die Holding der Familien Porsche und Piech, die die Mehrheit der Volkswagen-Stammaktien hält, mitteilte, liegt der Konzernverlust in den drei Monaten bei 1,08 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren noch 1,06 Milliarden Euro verdient worden.
RENK
hat im ersten Quartal den Umsatz dank einer Verdoppelung beim Auftragseingang gesteigert und unter dem Strich knapp schwarze Zahlen geschrieben. Für die Ziele im Gesamtjahr und mittelfristig sieht sich der Augsburger Hersteller von Antrieben für den militärischen und zivilen Bereich auf Kurs.
GRAND CITY PROPERTIES
hat im ersten Quartal bei leichtem Anstieg der Mieteinnahmen das operative Ergebnis FFO I um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbessert und die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Das Unternehmen aus Luxemburg meldete einen Anstieg der Nettomieteinnahmen um 1 Prozent auf 106 Millionen Euro. Basis dafür ist ein flächenbereinigtes Mietwachstum von 3,8 Prozent.
BILFINGER
hat bei S&P ein Investment-Grade-Rating. Die Ratingagentur hob die Bonitätsbewertung des Industriedienstleisters am Tag seiner Hauptversammlung um eine Stufe von BB+ auf BBB- an und versah sie mit einem stabilen Ausblick.
INDUS HOLDING
hat im ersten Quartal 2025 bei rückläufigem Umsatz operativ weniger verdient. Das SDAX-Unternehmen meldete für die Monate Januar bis März einen Umsatz von 402,4 (Vorjahr: 410,1) Millionen Euro. Das bereinigte EBITA ging auf 24,9 (31,5) Millionen Euro zurück. Die bereinigte EBITA-Marge verschlechterte sich auf 6,2 von 7,7 Prozent.
ALSTOM
hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 bei wachsenden Einnahmen wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der französische Zughersteller wies für das im März zu Ende gegangene Jahr einen Nettogewinn von 149 Millionen Euro aus, nachdem im Vorjahr ein Nettoverlust von 309 Millionen Euro angefallen war.
ABN AMRO
meldete einen Nettogewinn von 619 Millionen Euro für die Monate Januar bis März. Das liegt über dem Analystenkonsens von 587 Millionen Euro. Der niederländische Finanzkonzern bekräftigte seinen Ausblick für das Jahr 2025.
IMPERIAL BRANDS
hat seine Prognose nach den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres bekräftigt. Im Berichtszeitraum per 31. März stieg der Vorsteuergewinn auf 1,30 Milliarden Pfund von 1,14 Milliarden Pfund im Vorjahr. CEO Stefan Bomhard nach fünf Jahren im Dienst des Unternehmens in den Ruhestand.
BOUVYGUES
hat seinen Ausblick für das Gesamtjahr nach Steigerungen bei Umsatz und operativem Gewinn im ersten Quartal bestätigt. Der französische Mischkonzern teilte mit, der Umsatz sei um 2 Prozent auf 12,59 Milliarden Euro gestiegen. Das Ergebnis lag im Rahmen der Erwartungen in einem vom Unternehmen zusammengestellten Konsens.
TELEFONICA
hat nach dem Verkauf seiner Tochtergesellschaften in Argentinien und Peru im ersten Quartal rote Zahlen geschrieben. Auch die Einnahmen sanken, was zusätzlich die Abwertung des brasilianischen Real widerspiegelt. Der spanische Telekomkonzern sieht sich aber dennoch auf bestem Weg, seine Prognosen für das Gesamtjahr zu erfüllen.
AVIVA/DIRECT LINE
Die britischen Wettbewerbshüter nehmen die geplante Übernahme des Versicherers Direct Line durch den größeren Wettbewerber Aviva unter die Lupe. Der Versicherer und Vermögensverwalter will den kleineren Nichtlebensversicherer für rund 3,7 Milliarden Pfund übernehmen.
BURBERRY
will als Reaktion auf die allgemeine Kaufzurückhaltung bei Luxusmode weltweit rund 1.700 Stellen streichen. Der britische Trenchcoat-Hersteller kündigte organisatorische Veränderungen zur Steigerung von Effizienz und Rentabilität an. Ziel sei es, bis zum Geschäftsjahr 2026/27 Einsparungen in Höhe von 60 Millionen Pfund zu erreichen.
GSK
kauft sich mit einer milliardenschweren Übernahme einen Medikamentenkandidaten zur Behandlung von Leberfibrose ein. Wie der britische Pharmakonzern mitteilte, bekommt er über die Übernahme der Boston- Pharmaceuticals-Tochter BP Asset IX den Wirkstoff Efimosfermin für bis zu 2 Milliarden US-Dollar.
FOXCONN
hat im ersten Quartal 2025 einen Gewinnsprung verbucht, die Umsatzprognose angesichts von Zollrisiken aber gesenkt. Der taiwanische Auftragsfertiger geht für das Gesamtjahr nun von einem über dem Vorjahresniveau liegenden Umsatz aus. Zuvor waren deutlich über dem Vorjahr liegende Erlöse in Aussicht gestellt worden.
VERBUND
ist nach einer rückläufigen Ergebnisentwicklung im ersten Quartal mit Blick auf das Gesamtjahr 2025 etwas pessimistischer geworden. Das EBITDA sieht Verbund im laufenden Jahr nun noch bei rund 2,7 bis 3,2 Milliarden Euro und das Konzernergebnis bei rund 1,35 bis 1,7 Milliarden, nachdem zuvor ein EBITDA von 2,7 bis 3,3 Milliarden und ein Konzernergebnis zwischen 1,35 und 1,75 Milliarden angepeilt worden war.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 14, 2025 06:47 ET (10:47 GMT)
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