PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Quartalsbericht des KI-Schwergewichts Nvidia hat am europäischen Aktienmarkt am Donnerstag keine großen Spuren hinterlassen. Einen durchwachsenen Ausblick des US-Chipgiganten nahmen die Börsen auf beiden Seiten des Atlantiks mit moderaten Bewegungen und gemischten Vorzeichen hin.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte am Ende um 0,07 Prozent auf 5.396,73 Punkte zu. Wie schon am Vortag, zeigte er sich weiter stabilisiert nach seinen Verlusten vom Dienstag, die die politische Unsicherheit in Frankreich nach sich gezogen hatte. Der französische Cac 40 setzte seine Stabilisierung ebenfalls fort, indem er um 0,24 Prozent auf 7.762,60 Zähler stieg.
Auch außerhalb der Eurozone war das Bild durchwachsen. Während sich der schweizerische SMI 0,10 Prozent höher bei 12.219,20 Punkten aus dem Handel verabschiedete, sank der britische FTSE 100 um 0,42 Prozent auf 9.216,82 Zähler.
Guter Dinge waren die Anleger im Autosektor, dessen Teilindex um 0,6 Prozent stieg. Die Zulassungszahlen des Verbands der europäischen Automobilhersteller (Acea) für Juli seien ein Hoffnungsschimmer, sagte ein Händler. In Frankreich fielen die Renault -Aktien mit einem Anstieg um 3,6 Prozent auf. Bei anderen Werten wie etwa Stellantis und BMW ließ der Rückenwind im Tagesverlauf aber etwas nach.
Zum größten EuroStoxx-Gewinner wurde LVMH mit 2,2 Prozent Plus. Luxusgüterwerte knüpften allgemein an ihre Rally an, die am Vortag mit Aussagen des Uhrenherstellers Swatch zum US-Absatzmarkt und der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump begonnen hatte.
Bei Pernod Ricard relativierte sich das zeitweise deutliche Plus auf 1,4 Prozent. Die Jahreszahlen des Spirituosenkonzerns untermauerten die Hoffnungen vieler Anleger auf eine perspektivische Geschäftserholung. Ein mauer Konsum in China und den USA hatte das Unternehmen zwar belastet. Dennoch hätten die Franzosen die Ergebniserwartungen übertroffen, schrieb Edward Mundy vom Investmenthaus Jefferies. Im Aktienkurs sei eine Menge Unsicherheit eingepreist. Die Chance von Pernod Ricard auf einen Verbleib im EuroStoxx nimmt nun wieder zu.
In Mailand zogen die Anteile von Media for Europe (MFE) um rund zehn Prozent an. Am Vorabend wurde vermeldet, dass die Holdinggesellschaft der Berlusconi-Familie die Mehrheit am deutschen Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 bekommt. Dazu verhilft der einst ebenfalls an einer Übernahme interessierte Finanzinvestor PPF, der seine Anteile an MFE verkauft.
In Zürich fielen die Aktien von DocMorris mit einem Kursrutsch um 6,3 Prozent auf. Ein Händler verwies bei der Online-Apotheke auf einen Medienkommentar, der sich massiv für eine Branchenliberalisierung in Deutschland ausspreche. In diesem werde vor allem auf die Drogeriekette dm als potenzieller Wettbewerber von Apotheken verwiesen./tih/he
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