FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei zuletzt schwachen Börsenwochen ist der deutsche Aktienmarkt am Montag etwas gestiegen. Der Dax lag am frühen Nachmittag mit 0,3 Prozent im Plus bei 23.666 Zählern. Damit bleibt der Leitindex in der Handelsspanne der vergangenen Woche, die etwa von 23.500 bis 24.000 Punkte reicht.
Ob die Gewinne bis zum Handelsschluss halten, ist fraglich. Denn am Nachmittag stellt Frankreichs Premierminister François Bayrou in der Nationalversammlung die Vertrauensfrage. Die Entscheidung dürfte jedoch erst nach Börsenschluss fallen. Bayrous Regierung droht zu stürzen. Das hoch verschuldete Land muss den Gürtel enger schnallen, es gibt jedoch keine Einigkeit über den Sparkurs.
Präsident Emmanuel Macron könnte im Falle eines Sturzes der Regierung Bayrous Neuwahlen ausrufen oder einen neuen Premierminister ernennen. "Wir rechnen nicht mit Neuwahlen", schrieb Rainer Guntermann, Analyst bei der Commerzbank. Macron werde wahrscheinlich einen neuen Mitte-Links-Premierminister ernennen, der mit einigen Zugeständnissen bessere Chancen habe, einen Haushalt zu verabschieden. "Damit würden politisches Chaos und Unsicherheit vermieden, aber die fiskalischen Probleme blieben bestehen", so der Experte.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann zum Wochenstart 0,8 Prozent auf 30.245 Zähler. Für den EuroStoxx 50, den Leitindex der Eurozone, ging es um 0,4 Prozent nach oben. An den US-Börsen dürfte sich zum Auftakt wenig bewegen.
Im Dax verteuerten sich die Aktien von Vonovia um 1,6 Prozent. Das Investmenthaus Jefferies hatte die Papiere des Immobilienkonzerns auf "Buy" hochgestuft. Auch für Grand City Properties sprachen die Experten eine Kaufempfehlung aus, was den Kurs um 2,2 Prozent nach oben trieb.
Die Aktien der Commerzbank führten den Dax mit plus 3,1 Prozent an. Hier dürften Anleger nach einem Rücksetzer Ende August auf niedrigerem Kursniveau zugreifen - mit der Spekulation auf eine Übernahme der Bank durch die italienische Unicredit .
Schlusslicht im Dax waren Deutsche Telekom mit minus 4 Prozent. Sie folgten den Vorgaben der US-Tochter T-Mobile US, die vorbörslich 4,3 Prozent einbüßten. Elon Musks Raumfahrt- und Telekomunternehmen SpaceX kauft von Echostar ein milliardenschweres Paket von Mobilfunkfrequenzen. Bislang war SpaceX mit seinem Satellitennetzwerk Starlink im Satelliten-Mobilfunk auf die Kooperation mit T-Mobile US angewiesen. Perspektivisch winkt nun eine größere Unabhängigkeit.
RWE-Aktien gewannen 1,6 Prozent. Der Energiekonzern bringt seinen 25,1-prozentigen Anteil am Netzbetreiber Amprion in ein neu gegründetes Gemeinschaftsunternehmen ein. Analysten werteten den Deal als attraktiv.
Unter den Nebenwerten legten Kontron um 2,7 Prozent zu. Der Hard- und Software-Anbieter für die Industrie bleibt nach eigener Aussage von den Importzöllen der US-Regierung ausgenommen./bek/jha/
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