Gold und Silber bleiben die meistbeachteten Metalle der Stunde. Notenbanken verabschieden sich immer mehr vom Dollar und ersetzten diesen durch Edelmetalle in ihren Reserven. Dementsprechend sind die Aktien aus dem Sektor mehr als einen Blick wert. Wir schauen auf Barrick Mining, Newmont, Fairchild Gold, Agnico Eagle und Rush Gold.
Vor einigen Monaten hatte die US-Regierung im Bereich kritischer Metalle den Notstand ausgerufen, was einen regelrechten Run auf Aktien ausgelöst hat, die auf Seltene Erden, Uran oder Lithium setzen. Interessanterweise gab dies auch einen neuen Impuls für den Gold- und Silbermarkt: Denn seit Oktober waren beide Edelmetalle auf Allzeithochs zu finden, darauf folgte eine Konsolidierung, die aber nach einer 5%-igen Korrektur wieder schnell abgeebbt ist. In der dritten November-Woche geht es schon wieder weiter mit dem Gold- und Silberrausch. Terminbörsen-Händler haben auch eine Begründung parat: Es herrscht große Nervosität, was die physischen Lieferverpflichtungen bei der nächsten Future-Fälligkeit am 28. November angeht. Angeblich ist viel zu wenig Material in den Tresoren der Londoner LME und der New Yorker COMEX. Wo ist denn das viele Gold und Silber hin?
Notenbanken und die neue Ära der WertaufbewahrungJahrelang ruhten Rohstoffmärkte im Verborgenen, doch jetzt strömt eine unermessliche Geldflut in sie hinein. Gold erweist sich dabei zunehmend als strategischer Wert und sicherer Hafen: Zentralbanken weltweit haben ihre Goldreserven 2024 um rekordverdächtige 1.045 Tonnen aufgestockt, In diesem Jahr sind es bis Oktober rund 634 Tonnen, aber zu einem fast doppelt so hohen Preis. Gold steht heute mit großem Abstand im Fokus der Notenbanken weltweit und erlebt 2025 eine nie dagewesene Aufwertung als strategisches Reserve-Asset. Nach aktuellen Umfragen des World Gold Council planten in diesem Jahr beeindruckende 43 Prozent aller Zentralbanken, ihre Goldreserven binnen zwölf Monaten weiter auszubauen; im Vorjahr waren es "nur" 29 Prozent. Insgesamt gehen sogar 95 Prozent davon aus, dass die globalen Zentralbank-Goldreserven in absehbarer Zeit erneut steigen werden, auf einen neuen historischen Höchstwert. Notenbanker fühlen sich zunehmend unwohl im US-Dollar und suchen nach Alternativen, die nicht von den Vereinigten Staaten kontrolliert werden.
Besonders auffällig ist, dass Schwellen- und Entwicklungsländer gezielt auf Gold als geopolitisches Schutzschild und Inflationsanker setzen. In diesen Ländern wird Gold zu 80 Prozent als Absicherungsinstrument gegen Krisen eingesetzt, in Industriestaaten immerhin zu 60 Prozent. Auch die physische Lagerung von Gold gewinnt an Bedeutung, wobei immer mehr Institute ihre Bestände ganz oder teilweise ins Inland holen. Befeuert wird die Nachfrage nach physischem Gold durch Lieferengpässe an den Terminmärkten, wo immer öfter die sofortige Auslieferung von Barren ins Stocken gerät und Wartezeiten entstehen. Der Goldpreis spiegelt diesen Trend wider und bewegt sich aktuell auf Rekordniveau. Silber bleibt weiterhin ein großes Thema für die Industrie. Auch hier mehren sich die Anzeichen, dass ein deutliches Produktionsdefizit besteht. Damit steigt die Bedeutung von Gold für strategisch denkende Anleger in ungeahnte Dimensionen.
Barrick Gold, Newmont und Agnico-Eagle; Die Erntephase beginntIm aktuellen Rohstoffmarkt spielen vor allem die Qualität der Projekte und die Erzgehalte eine maßgebliche Rolle, doch ebenso entscheidend sind das Glück beim Bohren und die jeweiligen Standortbedingungen der Jurisdiktion. Dieses Spannungsfeld zeigt sich exemplarisch bei den Entwicklungen der drei führenden Goldförderer Barrick Mining, Newmont und Agnico Eagle Mines.
Barrick Mining (33,50 EUR | ISIN: CA06849F1080) gehört zu den weltweit größten Bergbauunternehmen mit einem breit diversifizierten Portfolio aus Gold- und Kupferprojekten in Nord- und Südamerika, Afrika sowie dem Nahen Osten. Das kanadastämmige Unternehmen fokussiert sich vorrangig auf Großprojekte mit hohem Produktionsvolumen, darunter bedeutende Minen wie Turquoise Ridge in Nevada. Barrick zeichnet sich durch operative Effizienz und Skaleneffekte aus, die auch in volatilen Märkten robuste Cashflows sichern. Die Wachstumsstrategie von Barrick umfasst sowohl organische Erweiterungen bestehender Minen als auch Akquisitionen, wenngleich derzeit operative Herausforderungen in der Jurisdiktion Mali das Wachstum bremsen. Hier muss man erst mit der Militärregierung einig werden, um mittelfristig wieder voll fördern zu können. Anfang 2025 verlor Barrick die Kontrolle ...
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