
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Oslo findet nur eine verkürzte Börsensitzung statt.
GRÜNDONNERSTAG: In Kopenhagen und Oslo sind die Börsen geschlossen, in Stockholm findet verkürzter Handel statt.
AKTIENMÄRKTE (13.14 Uhr)
Index zuletzt +/- % +/- % YTD E-Mini-Future S&P-500 5,384.75 -0,8% E-Mini-Future Nasdaq-100 18,664.25 -1,6% Euro-Stoxx-50 4.933,83 -0,7% +1,5% Stoxx-50 4.220,55 -0,6% -1,5% DAX 21.134,60 -0,6% +6,8% CAC 7.292,42 -0,6% -0,6% Nikkei-225 33.920,40 -1,0% -14,1% Hang-Seng-Index 21.056,98 -2,1% +7,0%
ROHSTOFFMÄRKTE
ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,87 61,44 +0,7% 0,43 +1,6% Brent/ICE 65,26 64,85 +0,6% 0,41 -13,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3298,65 3229,88 +2,1% 68,77 +23,0% Silber 28,98 28,67 +1,1% 0,31 +2,6% Platin 847,85 853,52 -0,7% -5,67 -2,5% Kupfer 4,59 4,63 -0,7% -0,03 +13,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Gold markiert sowohl in Dollar wie auch in Euro Allzeithochs. Laut Analysten von ANZ fliehen Anleger weiterhin angesichts der sich ausweitenden Handelskriege in sichere Anlagen. Die Nachfrage nach Gold werde aktuell auch durch chinesische Käufe verstärkt, erläutern die Analysten. In China würden Gold-ETF immer stärker nachgefragt.
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach einigen Sitzungen relativer Ruhe scheint der eskalierende Handelskrieg zwischen den USA und China die Sorgen der Anleger an der Wall Street erneut anzufachen. Denn Nvidia erwartet im Zusammenhang mit dem Export ihrer H20-KI-Chips nach China eine Belastung von bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar. Vorbörslich stürzt der Kurs um 5,7 Prozent ab. Trotz der sich anbahnenden Abgaben bewegen sich die US-Aktienfutures deutlich über den Tagestiefs. Denn Berichte, wonach sich China bereit zu Gesprächen mit den USA zeigen soll, hieven die Futures nach oben. China macht eine Aufnahme von Gesprächen mit den USA über deren Einfuhrzölle allerdings von einer Reihe von Bedingungen abhängig, wie ein Kreisebericht von Bloomberg offenbart.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
13:00 US/Travelers Cos Inc, Ergebnis 1Q
13:30 US/Abbott Laboratories, Ergebnis 1Q
16:00 US/United Airlines Holdings Inc, Ergebnis 1Q
22:10 US/Alcoa Inc, Ergebnis 1Q
22:30 AU/BHP Group Ltd, Operation Report 9 Monate
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- US 14:30 Einzelhandelsumsatz März PROGNOSE: +1,2% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung März Industrieproduktion PROGNOSE: -0,1% gg Vm zuvor: +0,7% gg Vm Kapazitätsauslastung PROGNOSE: 77,9% zuvor: 78,2% 16:00 Lagerbestände Februar PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm - CA 15:45 Bank of Canada, Ergebnisse des geldpolitischen Rats Overnight Rate PROGNOSE: 2,75% zuvor: 2,75%
FINANZMÄRKTE EUROPA
Leichter - Die Erholung an den Aktienmärkten ist zunächst beendet. Dass sich China offen für die Aufnahme von Gesprächen mit den USA über deren Einfuhrzölle gezeigt haben soll, hievt die Indizes über die Tagestiefs. Der Subindex der Lebensmittelhersteller klettert um 1,2 Prozent - gestützt von Heineken (+3,5%) nach Zahlenauswis. Positiv wird gewertet, dass der Bierabsatz auf organischer Basis im ersten Quartal um 0,9 Prozent gewachsen ist. Erwartet worden war dagegen ein Minus von 0,6 Prozent. Schwach tendiert der Sektor der Technologiewerte mit Minus 2,4 Prozent, hier belasten Schlagzeilen von ASML und Nvidia. ASML stürzen um 5,3 Prozent ab. Beim Anlagerbauer der Halbleiterbranche spiegelt sich die Unsicherheit bereits auf Kundenseite in deutlich schwächer als erwartet ausgefallenen Auftragseingängen wider. Datagroup steigen um knapp 32 Prozent, KKR will das Unternehmen übernehmen und von der Börse nehmen. Sartorius (+3,5%) konnte mit besser als erwartet ausgefallenen Ergebnissen für das erste Quartal und einem konkretisierten Ausblick für 2025 Anleger beruhigen.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1363 +0,7% 1,1283 1,1318 +9,0% EUR/JPY 162,1470 +0,4% 161,5095 161,6985 -0,8% EUR/CHF 0,9290 +0,0% 0,9287 0,9264 -0,6% EUR/GBP 0,8566 +0,4% 0,8531 0,8551 +3,2% USD/JPY 142,7625 -0,3% 143,1965 142,8665 -9,0% GBP/USD 1,3264 +0,3% 1,3226 1,3236 +5,6% USD/CNY 7,2064 -0,2% 7,2194 7,2138 +0,1% USD/CNH 7,3090 -0,3% 7,3291 7,3233 -0,0% AUS/USD 0,6373 +0,6% 0,6337 0,6366 +2,4% Bitcoin/USD 84.005,10 -0,2% 84.179,35 85.256,70 -9,7%
Die angespannte Stimmung lässt sich auch am Devisenmarkt ablesen, wo der Dollar nach einer kurzen Phase der Stabilisierung schon wieder abwertet. Die Flucht aus dem Greenback wegen der Handelspolitik der US-Regierung nimmt damit wieder Fahrt auf. Der Dollarindex büßt weitere 0,6 Prozent ein. Laut Bank of America sind die Wetten auf einen schwächeren Dollar auf den höchsten Stand seit fast 19 Jahren gestiegen.
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Besonders die chinesischen Börsen sind zurück auf Talfahrt, obwohl neue Wirtschaftsdaten besser ausgefallen sind als erwartet. Gut behauptet tendierten die Kurse dagegen in Mumbai, hier stützten festere Kurse der Banken. Auch in Sydney schloss der Markt wenig verändert, trotz deutlich gesunkener Kurse von Rio Tinto. In China hat sich das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal zwar unerwartet stark auf 5,4 Prozent beschleunigt. Das lag allerdings an Sondereffekten: Im Vorgriff auf die Zölle haben vor allem die USA große Mengen an chinesischen Produkten importiert. Nach Einschätzung von Goldman Sachs dürfte das Wachstum im zweiten Quartal angesichts des starken Gegenwinds durch die US-Zölle deutlich zurückgehen. Damit bleiben die Zölle auch weiterhin das alles beherrschende Thema. US-Präsident Trump sagte, dass China auf die USA zukommen müsse, wenn es über niedrigere Zölle verhandeln wolle. Hongkong hat laut Berichten die Seefracht in die USA eingestellt, die Luftfracht soll folgen. Unter Druck standen nun wieder Chip- und Elektronikwerte. In Seoul fielen SK Hynix um etwa 3 Prozent, gedrückt auch von kräftigen nachbörslichen Verlusten von Nvidia. In Japan verloren Advantest 5,1 Prozent und Nidec 3,4 Prozent. Als schwach wurde der Zwischenbericht von Rio Tinto zum ersten Quartals bezeichnet. Die Aktien von Rio Tinto verloren in Australien 2,1 Prozent.
CREDIT
Die Erholung an den Kreditmärkten ist zunächst beendet. Die Risikoprämien ziehen wieder etwas an, allerdings ist die Dynamik nun vergleichsweise gering. Die BayernLB rechnet tendenziell mit einer Outperformance europäischer Credit Spreads: "Wir erwarten, dass das Risiko erhöht bleibender Spreads in den USA größer ist, da die US-Konjunktur von Trumps Zollgebaren stärker betroffen sein sollte als jene im Euro-Raum", heißt es aus der Research-Abteilung des Hauses.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
HEIDELBERG MATERIALS
kauft erneut in Australien zu. Der Baustoffkonzern erwirbt das Transportbetongeschäft des australischen Familienunternehmens Midway Concrete, wie er jetzt mitteilte. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
DATAGROUP
Der US-Finanzinvestor KKR will den IT-Dienstleister Datagroup zusammen mit dem Hauptaktionär und Firmengründer Max H.-H. Schaber zu beschleunigtem Wachstum führen. Dazu soll das Unternehmen aus der Nähe von Reutlingen von der Börse genommen werden.
HELLA
hat seinen Umsatz im ersten Quartal dank des Wachstum im Elektronikgeschäft nahezu stabil gehalten. Der unter der Dachmarke Forvia mit dem französischen Partner Faurecia agierende Automobilzulieferer spricht von einem soliden Start. Das Marktumfeld bleibe aber schwierig.
ASML
bekommt die Investitionszurückhaltung der Chiphersteller zu spüren. Zwar stieg der Auftragseingang des Zulieferers für die Chipindustrie im ersten Quartal, er fiel aber deutlich geringer aus als erwartet. Zudem warnte die niederländische AMSL Holding vor der Unsicherheit durch Donald Trumps erratische Zollpolitik.
BARCLAYS
steht einem Agenturbericht zufolge vor dem Verkauf eines Anteils an seinem Zahlungsdienstleistungsgeschäft an Brookfield Asset Management. Der Investor könnte zunächst einen Minderheitsanteil übernehmen, mit einer Option, seinen Anteil innerhalb eines Zeitraums von drei bis sieben Jahren zu erhöhen, berichtet Bloomberg.
HEINEKEN
hat seine Jahresprognose bekräftigt, warnte jedoch, dass die Situation für die Verbraucher und das geopolitische Umfeld volatil blieben. Der niederländische Bierbrauer übertraf mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen des Finanzmarktes. Heineken rechnet für 2025 weiterhin mit einem vergleichbaren Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns, bei dem außergewöhnliche und andere einmalige Posten herausgerechnet werden, von 4 bis 8 Prozent.
META
Mark Zuckerberg wollte den nun laufenden Kartellprozess um eine mögliche Zerschlagung von Meta Platforms offenbar mit einem Angebot verhindern. Der Meta-CEO habe den Chef der Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission Ende März angerufen und 450 Millionen US-Dollar für eine Beilegung des Rechtsstreits angeboten, sagen mit den Vorgängen vertraute Personen.
NORDEA BANK
hat im ersten Quartal weniger verdient, aber besser abgeschnitten als erwartet. Die Jahresprognose bekräftigte die in Helsinki ansässige Finanzgruppe.
NVIDIA
erwartet im Zusammenhang mit den Export seiner H20-KI-Chips nach China eine Belastung von bis zu 5,5 Milliarden US-Dollar. Die Belastung im Zusammenhang mit Lagerbeständen, Kaufverpflichtungen und damit verbundenen Rückstellungen werde in den Ergebnissen des ersten Geschäftsquartals enthalten sein, das am 27. April endet.
RIO TINTO
hat im ersten Quartal nur begrenzte Auswirkungen auf seine Rohstoffe von neuen Zöllen gespürt, die US-Präsident Donald Trump auf Stahl- und Aluminiumimporte verhängt hat. "Es ist jedoch ungewiss, wie sich die Zölle in Zukunft auf die Rohstoffmärkte auswirken werden", teilte das Unternehmen mit.
TESLA
Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf chinesische Waren wirken sich auf Tesla aus. Der Elektroautohersteller hat seine Pläne, Komponenten aus China für bestimmte Modelle in die USA zu liefern, ausgesetzt, wie Reuters berichtet. Das könnte die Pläne des Unternehmens für die Massenproduktion des Cybercabs und des Elektro-Lkw Semi beeinträchtigen.
UNICREDIT/BPM
Die Entscheidung der italienischen Regierung über das Angebot von Unicredit für Banco BPM könnte laut einem Zeitungsbericht bald fallen. Wie La Repubblica berichtet, könnte die Regierung am Freitagnachmittag oder spätestens nächste Woche Dienstag entscheiden.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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April 16, 2025 07:17 ET (11:17 GMT)
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