FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem schwachen Vortag hat das Zoll-Abkommen zwischen den USA und Japan den deutschen Aktienmarkt am Mittwoch wieder angeschoben. Der Dax stieg bis auf rund 24.311 Zähler, danach flaute die Dynamik etwas ab. Auch hohe Kursverluste der schwer gewichteten Aktien von SAP nach den Quartalszahlen des Softwareherstellers bremsten den Dax etwas aus.
Zum Handelsschluss gewann der deutsche Leitindex 0,83 Prozent auf 24.240,82 Punkte. Für den MDax der mittelgroßen Börsentitel ging es um 1,23 Prozent auf 31.512,25 Punkte nach oben.
Anleger hoffen nun, dass das Abkommen zwischen den Vereinigten Staaten und Japan zu einer Art Blaupause für die Europäische Union in ihren laufenden Zollverhandlungen mit den USA werden könnte. Die jüngste Vergangenheit habe allerdings zu oft gezeigt, dass der Teufel im Detail stecke, merkte Marktexperte Andreas Lipkow an. So hätten die Japaner ganz dezidiert auf den Automobilsektor gedrungen. Ob das auch bei dem Handelsabkommen zwischen den USA und Europa funktionieren werde, stehe auf einem anderen Blatt,
Am New Yorker Aktienmarkt hielt sich die Euphorie in Grenzen. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum Handelsschluss in Europa ein halbes Prozent höher, der technologielastige Nasdaq 100 notierte unverändert. Die Anleger in New York warten auf die Quartalsbilanzen des E-Autokonzerns Tesla und der Google -Mutter Alphabet, die nach US-Börsenschluss veröffentlicht werden.
Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Mittwoch um 1,02 Prozent auf 5.344,25 Zähler hoch. Der schweizerische SMI stieg um 1,5 Prozent. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,4 Prozent.
Im Rahmen des Abkommens zwischen den USA und Japan werden jetzt japanische Autos und Autoteile unter dem Strich nur mit einem Importzoll von 15 Prozent und nicht wie befürchtet mit einem höheren Branchenzoll belegt. Damit setzten Anleger auch hierzulande auf eine ähnlich versöhnliche Einigung in den Verhandlungen der Europäischen Union mit den USA. Im Dax gewannen BMW, Porsche SE, Mercedes-Benz, Volkswagen und Porsche AG zwischen 4,2 und 6,7 Prozent.
Papiere von Lkw-Herstellern zogen im Kielwasser der Autowerte ebenfalls an. So kletterten Daimler Truck an der Dax-Spitze um 7,3 Prozent und Traton als bester Wert im MDax um 7,7 Prozent nach oben.
Die Titel des Energietechnikkonzerns Siemens Energy wurden von einer angehobenen Prognose des US-Konkurrenten GE Vernova mit nach oben gezogen und gewannen 6,4 Prozent.
Am Dax-Ende fielen SAP um 4,1 Prozent. Europas größter Softwarehersteller hatte seine Jahresziele nach einem guten Quartal lediglich bestätigt und nimmt damit der Anlegerfantasie etwas Wind aus den Segeln.
Die Anteile von Infineon sanken um 3,5 Prozent. Nachdem tags zuvor die skeptischere Prognose von NXP Semiconductors die Branche belastet hatte, waren es nun die Signale von Texas Instruments und ASM International, die die Stimmung trübten.
An der Spitze des Nebenwerteindex SDax schnellten die Aktien von MBB um 8,3 Prozent in die Höhe. Die Beteiligungsgesellschaft wird nach deutlichen Zuwächsen im ersten Halbjahr etwas zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Die Erlöse stiegen nach vorläufigen Berechnungen vor allem dank guter Geschäfte mit Infrastrukturbeteiligungen wie Friedrich Vorwerk spürbar.
Dementsprechend überraschte auch Friedrich Vorwerk selber die Anleger zur Wochenmitte positiv. Der Pipeline- und Anlagenbauer für Erdgas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen hatte nach kräftigen Zuwächsen im ersten Halbjahr die Ziele für das Gesamtjahr deutlich angehoben. Die Aktien stiegen um 6,4 Prozent./ajx/he
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
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